Befund-Stratigraphie einer Ausgrabung
Wie tief im Boden ein archäologischer Befund (Schicht, Grube, Pfostenloch, Grab) angetroffen wird, ist noch kein eindeutiger Hinweis auf sein relatives Alter. Die Schichten im Boden können auf vielfältige Weise einander nicht nur überlagern, sondern ebenso stören oder durchstoßen. Erst die genaue Dokumentation der stratigraphischen Verhältnisse erlaubt es, eine relative zeitliche Abfolge zu rekonstruieren. Man muss also genau beobachten.
Im Studium der Archäologie sollen Sie lernen, zeitliche Abfolgen erstellen zu können. Mit den beiden folgenden Aufgaben können Sie das Vorgehen ausprobieren.
Im Bild sehen Sie die Darstellung einer Stratigraphie im Profil. Verschiedene Schichten und Eingrabungen sind zu sehen, die einander auf unterschiedliche Weise überdecken.
In welche Reihenfolge gehören die drei markierten Befunde?
Beginnen Sie mit dem Ältesten und ziehen Sie die Zahlen auf die Buchstaben!
Die Grube „G“ ist jünger als Schicht „S“, denn diese wurde beim Ausheben der Grube durchstoßen. Das Pfostenloch „P“ wiederum ist noch älter, denn es wird von vielen Schichten und Strukturen, unter anderem der Schicht „S“, überlagert – muss also vor deren Ablagerung angelegt worden sein. Reiht man viele solcher Beobachtungen aneinander, lässt sich nicht allein das stratigraphische und damit zeitliche Verhältnis zweier Befunde zueinander klären, sondern können längere Serien rekonstruiert werden.