Die ausgewählten Fälle waren einfach gewählt und stellen typische Erstsemesteraufgaben dar. In den im Verlauf des Studiums angebotenen Arbeitsgemeinschaften und Übungen werden Sie über Semester hinweg die Falllösung üben. Hierbei stehen klare Argumentationsstrukturen und fachliche Analyse im Vordergrund, hingegen nicht moralische Entscheidungen.
Für das Rechtswissenschaftliche Studium sollten Sie sich vorstellen können, in engen Denkstrukturen zu arbeiten und obligatorische Aufbauschemata einzuhalten. Auch die präzise Verwendung von Sprache und die enge Arbeit am Gesetzestext sollten einen nicht abschrecken. Denn diese engen Vorgaben könnten sonst im Studium desillusionierend oder demotivierend wirken.
Ziele der Aufgaben
Die Aufgaben sollten Ihnen einen Eindruck von der typischen juristischen Arbeitsweise im Zivilrecht vermitteln. Ziel war es dabei, Ihnen einen ersten Einblick in
- die Besonderheit der juristischen Sprache
- die juristische Denkstruktur
- die Arbeit mit Gesetzestexten und vor allem
- die juristische Falllösung zu geben.
Die Fälle stellen typische Aufgaben aus dem ersten Semester dar. Ab dem zweiten Semester bestehen alle universitären Prüfungen aus Falllösungen. Dabei müssen die Lösungen jedoch eigenständig erarbeitet werden, da das Multiple-Choice-Lösungsschema im Rechtswissenschaftlichen Studium nicht vorkommt.
Hinsichtlich der Arbeit am Gesetztext werden Sie dabei die Fähigkeit zur Auslegung (Deutung) von Gesetzen erlernen. Für die Falllösung insgesamt werden Sie später den sogenannten „Gutachtenstil“ erlernen, der konkrete Anforderungen an den inhaltlichen Aufbau der Falllösung – des Gutachtens – und die Sprache stellt.