Die Menge und die Geschwindigkeit der Wirkstofffreisetzung aus Tabletten und Kapseln wird in der Qualitätskontrolle routinemäßig überprüft und nach Arzneibuchvorschrift durchgeführt. Verschiedene Freisetzungsapparaturen sind im Arzneibuch beschrieben. Bei der Blattrührer-Apparatur wird die Tablette/Kapsel in ein mit Freisetzungsmedium gefülltes zylindrisches Gefäß gegeben. Die Temperatur des Freisetzungsmediums ist festgelegt, ein Rührer rührt mit konstanter Geschwindigkeit über den gesamten Analysenzeitraum. In definierten Zeitabständen werden Proben gezogen und diese quantitativ auf ihren Wirkstoffgehalt analysiert.
Magensaftresistente Tabletten besitzen einen Überzug, der im sauren Milieu des Magens stabil ist und sich erst bei neutralen pH-Werten auflöst. Um die Prüfung zu bestehen, darf eine Tablette mit magensaftresistentem Überzug nicht mehr als 10 % ihres Wirkstoffs über einen Zeitraum von 2 h im Magen freisetzen und muss nach 1 h in neutralem Medium mindestens 80 % ihres Wirkstoffs freigesetzt haben.
Das folgende Wirkstofffreisetzungs-Diagramm beschreibt die Wirkstofffreisetzung aus einer magensaftresistenten Tablette.