Aufgaben Moderne Philosophie: Phänomenologie – Einleitung

Es ist typisch für philosophische Fragestellungen, dass sie nicht eindeutige Antworten ergeben, die ein für alle Mal Gültigkeit besitzen. Auch in der Philosophie der Moderne ist es deshalb durchaus noch ein Problem, was Wissen ist und wie sich über Wissen und Erfahrung sprechen lässt. Wichtige Ansätze haben Edmund Husserl und Martin Heidegger im letzten Jahrhundert entwickelt. Beide haben an der Freiburger Universität geforscht und Philosophie gelehrt.

Wahrnehmung als Urmodus der Anschauung (Husserl)

Husserl ist der Begründer der modernen Phänomenologie. Er beruft sich auf die unmittelbare Gegebenheit unseres Wahrnehmens und Erlebens und erneuert so die Berufung auf jenes Wissen, das Aristoteles in seiner Unterscheidung verschiedener Wissensformen „Erfahrung“ genannt hatte. Anders als Aristoteles sucht Husserl allerdings nicht nach den Ursachen ‚hinter‘ den Erscheinungen, sondern versucht, die Erscheinungen (Phänomene) aus sich selbst heraus verständlich zu machen.

Edmund Husserl (links) und Martin Heidegger. St. Märgen im Schwarzwald 1921.