Moderne Philosophie: Phänomenologie – Ihr Ergebnis

 

Ziele der Aufgaben

Für die moderne Philosophie ist es typisch, dass die Letztbegründung von Wissen problematisch geworden ist. Für die Phänomenologie ist die Frage nicht entscheidend, wieso die Erfahrungen, die wir machen, so sind, wie sie sind. Vielmehr geht es allein darum, die wesentlichen Strukturen von Erfahrungswissen zu bestimmen. Um dies zu erreichen, etablieren sich aber ganz neue und eigene Stile von Philosophie, für die nicht nur in Nietzsches Aphoristik, sondern auch Husserls detaillierte, aber manchmal umständlich wirkende Beschreibungen unseres Wahrnehmens oder Heideggers oft mit Assoziationen aufgeladene Sprache stehen.

Das Ziel der Aufgaben zur Phänomenologie war es, auf diesen anderen Typus philosophischer Texte einzugehen, die nicht mit einem System von Unterscheidungen oder einem Korpus von Fragen und Antworten, Argumenten und Gegenargumenten arbeiten, sondern die Beschreibungsmöglichkeiten der Sprache an den Phänomenen messen, bis hin zu Heideggers Wortschöpfungen wie z.B. dem Verb welten. Auch durch eine bestimmte Art zu beschreiben, werden freilich andere philosophische Positionen diskutiert. Selbst wenn die Texte unserer heutigen Zeit näher sein mögen: Die analytischen Fähigkeiten, logische Strukturen und ideengeschichtliche Zusammenhänge zu erkennen, sind in der Philosophie der Moderne nicht weniger wichtig.

Jean Tinguely: Martin Heidegger (Skulptur)