Ein wichtiges Thema der Sportpsychologie ist der Aufbau eines körperlich-aktiven Lebensstils. Vielen Menschen gelingt es nicht, ihre guten Vorsätze in die sportliche Tat umzusetzen. Woran liegt das?
Aufgabe 1:
Lesen Sie sich den Textauszug zum Thema „Innerer Schweinehund“ sorgfältig durch und beantworten Sie anschließend die Fragen.
Der innere Schweinehund –
Verhinderer unserer sportlichen Pläne!
Jeder kennt ihn, aber keiner weiß so genau, wer das eigentlich ist. Man spricht von ihm in den vertrautesten Worten. Zum Beispiel so: „…und dann habe ich meinen inneren Schweinehund überwunden und bin doch noch zum Laufen gegangen!“ Offenkundig ist dieser Schweinehund ein alter Bekannter. Umso erstaunlicher, dass wir so wenig über ihn wissen.
Der innere Schweinehund ist selbstverständlich nur eine Metapher. Mit ihr beschreiben wir die natürliche Neigung in uns, Anstrengung und Angst zu vermeiden. Diese Neigung hat zunächst durchaus ihre Berechtigung: Wer darauf bedacht ist, den Anstrengungsaufwand möglichst gering zu halten, verausgabt sich nicht unnötig; er spart seine Kräfte für Situationen auf, wo er sie wirklich braucht (Sparsamkeitsprinzip). Und wer darauf bedacht ist, Angstsituationen aus dem Weg zu gehen, bewahrt sich vor unnötigen Risiken und Gefahren (Schutzprinzip).
Beide Prinzipien haben in der Evolution wesentlich dazu beigetragen, das Überleben zu sichern, und spielen auch in unserem heutigen Leben eine wichtige Rolle. So gesehen erfüllt der innere Schweinehund eigentlich eine ganz nützliche Aufgabe: Er liefert die Stimme zu unserem „inneren Dialog“, die darauf bedacht ist, dass wir bei allem, was wir tun, sparsam (ökonomisch) und vorsichtig zu Werke gehen.
Das Ärgerliche am Schweinehund ist: Er ist völlig unreflektiert. Er ist nämlich nicht in der Lage zu erkennen, wann wir auf seine Dienste gerne verzichten würden. Zum Beispiel wenn eine wichtige Zielsetzung (Gesundheit) es verlangt, jetzt viel Anstrengung zu investieren. Oder wenn es aus bestimmten Gründen geboten ist, ein gewisses Risiko (z.B. sich vor anderen blamieren) einzugehen.
In solchen Situationen entwickelt sich der Schweinehund zu einem regelrechten Spielverderber. Er lässt uns träge und bequem sein, wenn wir eigentlich energisch zur Sache gehen sollten. Er macht uns zögerlich und ängstlich, wenn wir eigentlich – trotz des Risikos – voller Zutrauen die Herausforderung annehmen sollten.
Wenn unsere „großen Ziele“ es erfordern, müssen wir also manchmal auch anstrengende und riskante Dinge tun. Dazu ist es erforderlich, den inneren Schweinehund an die Leine zu legen. Gelingt uns das, sagen wir voller Stolz, wir hätten unseren inneren Schweinehund „überwunden“! Aber wie macht man das?
Hier tritt nun eine andere Instanz auf unsere innere Bühne: die Willenskraft. Was diese Willenskraft ist und wie man sie stärken kann, besprechen wir im nächsten Kapitel. […]
Quelle: Fuchs, R. (2009). Broschüre „Motivation zu mehr Gesundheit. Hamburg: Techniker Krankenkasse“
https://www.sport.uni-freiburg.de/institut/Arbeitsbereiche/psychologie/pub_start/fuchsmotivationsbrosch.pdf