Das Verhältnis von Altem und Neuem Testament
Eine Episode aus dem Neuen Testament gibt Hinweise auf das Verhältnis der Botschaft von Leben, Tod und Auferstehung Jesu Christi und der „Schrift“, d. h. der heiligen Texte des damaligen (Früh-)Judentums. Sie erzählt von der Begegnung des Apostels Philippus mit einem Kämmerer, der nach dem Verständnis eines Abschnitts aus dem Buch des Propheten Jesaja fragt.
Episode aus dem Alten Testament
Philippus lief hin und hörte ihn den Propheten Jesaja lesen. Da sagte er: Verstehst du auch, was du liest? Jener antwortete: Wie könnte ich es, wenn mich niemand anleitet? … Der Abschnitt der Schrift, den er las, lautete: ‚Wie ein Schaf wurde er zum Schlachten geführt; und wie ein Lamm, das verstummt, wenn man es schert, so tat er seinen Mund nicht auf. In der Erniedrigung wurde seine Verurteilung aufgehoben. Seine Nachkommen, wer wird von ihnen berichten? Denn sein Leben wurde von der Erde fortgenommen.‘
Der Kämmerer wandte sich an Philippus und sagte: Ich bitte dich, von wem sagt der Prophet das? Von sich selbst oder von einem anderen? Da tat Philippus seinen Mund auf und ausgehend von diesem Schriftwort verkündete er ihm das Evangelium von Jesus.
(Apg 8,30-35, EÜ 2016)