Allokationsproblem bei öffentlichen Gütern
Die letzte Antwort auf die vorangegangene Frage ist richtig. Eine intuitive Erklärung hierfür lautet, dass jeder Bewohner, und somit auch der neue Mitbewohner, zu einem gewissen Ausmaß Trittbrettfahrerverhalten an den Tag legt. Das bedeutet, er oder sie putzt zu wenig, weil die Vorteile des Putzens nicht nur ihm selbst zu Gute kommen, sondern auch allen anderen Bewohnern. Zudem profitiert er vom Putzen der anderen.
Etwas spezifischer formuliert, sprechen wir in der Ökonomik davon, dass es einen Konflikt zwischen individueller Rationalität auf der einen Seite und kollektiver Rationalität auf der anderen Seite gibt.
Konkret bedeutet dies hier, dass es individuell rational ist relativ wenig zu putzen, aus den oben genannten Gründen. Kollektiv rational hingegen ist ein höherer Putzaufwand, weil wir hier das Wohlergehen aller Bewohner berücksichtigen.
Mit Hilfe ökonomischer Theorie und der oben gewonnenen Erkenntnisse können wir auch weitere Aussagen über das Ausmaß der Unterversorgung (d.h. den Mangel an Sauberkeit) treffen. Schauen wir uns dazu noch einmal das optimale Niveau an Sauberkeit G* und das individuelle Niveau Ĝ an.
Wir sehen, dass Ĝ sich weiter von G* entfernt, je größer N und damit die Anzahl der Mitbewohner ist. Wir sehen also unsere Intuition bestätigt: Je größer die Anzahl der Nutzer eines öffentlichen Guts, desto geringer wird der individuelle Beitrag zur Bereitstellung sein.